Hej, hej!
Jetzt sind seit dem letzten Post schon wieder fast 1,5 Wochen her. Seit Samstag sind wir nun auch insgesamt 2 Wochen bei Jenny und ihrer Familie. Seitdem ist viel passiert, wir haben viel erlebt, unsere Skills in verschiedenen Dingen erweitert und die Liste unserer „Lieblingshobbys“ ist auch gewachsen.
Die Tage unmittelbar nach dem letzten Bericht waren ziemlich entspannt.
Freitag (24.09.) war eine Pferdemasseurin da, weshalb wir die ersten Pferde um acht von der Koppel geholt haben mussten. Danach hatten wir die Aufgabe, den Rasen zu mähen. Das war in der Sonne eigentlich gar nicht so schlimm, wäre uns der Rasenmäher nicht ständig ausgegangen, da das Gras zu lang und feucht war… Nach der Arbeit haben wir fleißig Schwedisch gelernt und sind dann zum See gegangen.
Leider war die Sonne vom Vormittag quasi verschwunden, es war bewölkt und windig. Trotzdem wollten wir unseren Plan in die Tat umsetzen und haben uns getraut, baden zu gehen. Alles, was man dazu sagen muss, ist eigentlich: Es war kalt. Sehr kalt. Tatsächlich schon so kalt, dass es etwas schmerzhaft war. Aber aushaltbar und ich konnte sogar ein paar kurze Züge schwimmen. Danach waren wir auf jeden Fall super erfrischt.
Samstag ging es dann in den Tierpark in Borås, der im Internet sehr interessant klang. Dort steht, dass der Park sehr darauf bedacht ist, seinen Tieren genug Auslauf mit Ähnlichkeit zur freien Wildbahn zu bieten. Eigentlich sind weder Lina noch ich wirklich Fans von Zoos und Tierparks, die Möglichkeit einen Elch zu sehen, wollten wir uns dann aber doch nicht entgehen lassen. Leider stellte sich heraus, dass der Tierpark sehr dem Dresdner Zoo ähnelte und wir uns vor allem die große Savannenanlage spektakulärer vorgestellt hatten. Die Elche haben wir leider auch nicht gefunden, was aber auch darangelegen haben könnte, dass wir gegen Ende unseres Spaziergangs allein nicht mehr wirklich Ausschau nach ihnen gehalten haben. Trotzdem war es ein schöner Tag bei schönem Wetter an der frischen Luft. Nachmittags sind wir dann zum zweiten Mal zum See, diesmal bei Sonnenschein. Das war zwar immernoch kalt, aber irgendwie trotzdem angenehmer.
Sonntag morgen waren wir zeitig reiten und mussten im Anschluss Äste und kleinere Stämme auf einen großen Haufen stapeln, den wir irgendwann mal anzünden werden und ein Regal in der Scheune freiräumen. Montag war weniger spektakulär, wir haben viel Schwedisch gelernt.
Dienstag, 28.09. – Ein Tag in Göteborg
Dienstag hatten wir nochmal die Möglichkeit für einen Tag Göteborg zu besichtigen. Gegen acht morgens hat Jenny
uns zur nächsten Bushaltestelle gefahren, da diese 15km von ihrer Farm entfernt ist. Dann haben wir ungefähr 2 Stunden gebraucht bis wir unser Ziel erreicht hatten: eine kleine Boulderhalle, die aber definitiv ausreichte, um uns auszupowern ;). Zum Mittag haben wir uns ein kleines Café im Stadteil Haga gesucht.
Dann sind wir einfach durch Göteborg geschlendert und haben diverse Outdoorgeschäfte abgeklappert, um uns für unsere Reise nach Kiruna noch etwas besser auszurüsten. Wir haben festgestellt, wie sehr Göteborg uns gefällt. Göteborg ist verglichen mit anderen europäischen Großstädten, die wir bisher gesehen haben, sehr sauber.
Auch ist uns positiv aufgefallen, dass verhältnismäßig wenig Menschen und Autos unterwegs sind und es viele schöne Grünflächen gibt.
Ein Besuch vor allem auch im Stadteil Haga lohnt sich definitiv!
Mittwoch und Donnerstag mussten wir auf Zoey (1 Jahr) und Kayden (2 Jahre) aufpassen, da sie seit Sonntag krank waren und daher nicht in den Kindergarten gehen durften. Zum Glück können wir mitlerweile ein paar vereinzelte schwedische Worte, die die Kommunikation mit den beiden eigentlich ziemlich einfach machen, da sie ja selbst noch nicht so wirklich sprechen können. Das Babysitten an sich war auch nicht schwer, da sie nach dem Mittag für mindestens eine Stunde Mittagsschlaf machen und wir dann immer unsere Ruhe genießen konnten. Donnerstag haben wir uns sogar daran gemacht während unserer Pause Brot zu backen, was „not that bad“ war, wie Wictor es kommentierte.
Eine neue Koppel für die Pferde
Am Wochenende waren dann wieder Aufgaben auf der
Farm angesagt. Jenny, die selbstständig als Hufschmiedin arbeitet, hatte sich für Freitag freigenommen. Da die Nächte nun etwas kälter und verregneter werden, kommen die Pferde über Nacht nun immer mal wieder in ihre Boxen.
Das erste Mal kamen sie Donnerstagabend in den Genuss, was für uns wiederrum bedeutete, dass wir diese Freitag morgen gemeinsam mit Jenny und den Kindern ausmissten mussten. Danach haben wir noch den Teil des Stalls, der über den Sommer als Spielplatz für die Kinder diente, aufgeräumt und dabei mal wieder drei Boxen voll mit Hühnermisst gereinigt.
Samstag Nachmittag und Sonntag morgen (ab um sieben) haben wir gelernt, wie man Zäune für Pferdekoppeln aufbaut.
Unsere Aufgabe bestand darin, zunächst die Pfähle in einem bestimmten Abstand auf dem Boden zu platzieren und nachdem Jenny sie dann in den Boden geschlagen hatte, brachten wir die Haken an, wo später der Draht durchgezogen wurde. Sonntag morgen nach 2 Stunden Arbeit im Regen durften die glücklichen Pferde dann auf ihre neue Koppel. Der eigentlich spaßige Teil der Arbeit bestand aber darin, mit Jenny zur Koppel zu fahren. Da im Kofferraum ihres Landrovers das Material lag, gab bzw. gibt es generell nur zwei Sitze. So durften wir auf dem Dach mitfahren, was total lustig war!
In den Genuss sind wir auch Montagabend (04.10.) noch einmal gekommen. Da die Pferde noch Wasser auf ihrer Koppel brauchten und wir nicht genug Wasserschläuche haben, mussten sowohl eine alte Badewanne als Wasserbehälter und das Wasser mit dem Landrover transportiert werden. Wie transportiert man aber eine Badewanne mit dem Auto? Natürlich – man platziert sie auf der Motorhaube…
…und stellt eine Freiwillige ab, die dafür sorgt, dass die Badewanne da bleibt, wo sie sein soll. So sind die Pferde nun auch zu ihrem Wasser gekommen.
Fasten im Oktober
Aus irgendeinem Grund haben wir uns vorgenommen den gesamten Oktober auf Süßigkeiten zu verzichten. Ausgehalten haben wir bis ungefährt 19 Uhr des 01. Oktobers… Naja, wenn Jenny halt so leckeres Zeug aus dem Laden mitbringt… Daraufhin haben wir eine neue Abmachung gemacht: Ab 20:41 des 01.10.2021 bis zum 15.10.2021 18 Uhr wollen wir nun das Fasten durchziehen. Wir haben uns für den 15.10. entschieden, da wir an diesem Abend alleine hier sein werden, da Jenny und Wictor an Wictors Geburtstag in Göteborg verbringen werden und die Kinder bei ihrer Oma. Und ein Filmabend ohne Schokolade ist einfach traurig. Unsere Bedingung für das Fasten ist: Wer eher aufgibt, muss die Kosten für die „Verpflegung“ des Filmabend alleine tragen, sonst wird natürlich fair geteilt. Mal sehen, wie das ausgeht…
Ja und ansonsten haben wir jetzt die Aufgabe bekommen, den Heuboden aufzuräumen, da das Dach nächstes Jahr erhöht werden soll. Das ist eine Aufgabe, mit der wir wohl während unseres Aufenthalts hier nicht fertig werden…
Zeit zum Fotografieren haben wir natürlich auch noch und so sind diese Fotos entstanden:
die ersten beiden stammen von Lina, die sich meine Kamera ausgeborgt hat 😉
Uns geht es also super, wir haben uns bei den Kindern nicht angesteckt, hören gespannt Jennys Geschichten zu und genießen die sehr abwechslungsreichen Tage hier.
Hej då!
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